Luca Schröder, ’94er Baujahr:
Angefangen hat meine Zuneigung zur Elektronik bereits früh, als ich in den Sommerferien noch in der Grundschule im Museum für Energiegeschichte meinen ersten Bausatz zusammen lötete. Damals hatte ich noch keinerlei Ahnung, was welches Bauteil macht, aber wusste immerhin, auf welcher Seite man den Lötkolben zu halten hat (auch wenn ich mich heute noch häufig verbrenne).
Ansonsten suchte mich immer mal wieder die Lust heim, irgendwelche Sachen auseinander zu nehmen. Irgendwann bastelte ich dann meine ersten „Schaltungen“ – in Reihe geschalte Stroboskope, ein zum Rundumlicht zweckentfremdetes Lauflicht und einiges andere, das nicht ganz schön funktionierte, aber dennoch befriedigte es erst einmal. Zwischendurch hantierte ich mit Elektronik-Experementierkästen, aber viel mehr, als drehende Motoren oder leuchtende Lampen gab es da auch nicht. Dann gab es den Lego Mindstorms RCX und NXT, mit denen ich mich beschäftigen durfte. Gespielt habe ich nie wirklich mit Lego, eher gebaut; darunter Freefall-Tower, Geister- oder Achterbahnen, Kaugummiautomaten oder auch mein erstes Smart-Home. Mehr war es ein Bewegungsmelder-gesteuertes Licht mit Klingel und automatischer Garage in einem Lego-Häuschen. Auch das erste Kommandozeilenprogramm schrieb ich mit 12 auf die kleine Festplatte.
Irgendwann wollte ich mehr daraus machen, baute die erste kleine Homepage, erweiterte sie später um PHP für etwas mehr Komfort und kleinere Skripte („Toll, eine Analoguhr!“). In der Schule wurden wir zum Erwerb eines grafikfähigen Taschenrechners gezwungen, für die eine Qual, für mich wieder ein weiterer Schlüssel. Im Matheunterricht wurden dann BASIC-Programme auf dem Taschenrechner eingehackt, die entweder wieder Spielerei (auch hier eine Analoguhr) oder zweckmäßig, wenn auch nicht im Sinne der Lehrer (diverse Rechenprogramme mit Anzeige des Rechenweges) waren.
In der Abiturzeit baute ich dann die erste wirklich eigene Schaltung auf und verband einen Raspberry Pi mit Schieberegistern und LEDs für eine hübsche Binäruhr in Kirschholz. Da ich in der Zeit auch musikalisch und tänzerisch unterwegs war und die eigene Veranstaltungsreihe anklang fand, fielen auch dort wieder Ideen ab. „Videowände gehen immer gut auf Veranstaltungen“ – schon richtig, aber wie macht man das? An diesem Punkt, inzwischen lief bereits mein erstes Semester angewandte Informatik, war mein erster, eher zufälliger Kontakt mit dem Arduino-Stammtisch, bei dem ich heute ein festes und aktives Mitglied bin. Allerdings traf ich nur auf verdutzte Gesichter, als ich meine Idee vorstellte und mal eben 120 Meter LED-Streifen kaufen wollte. Abgebracht hat mich aber keiner und die Videowand funktioniert noch heute. Dadurch begann der starke Kontakt zu Mikrocontrollern und Embedded Systems. Infolge dessen kamen dann weitere Projekte dazu, die ersten eigenen Platinen, Maschinen, Werkzeug, eine endlose Liste insgesamt.
Auf den ersten MakerFaires in Hannover brachten wir dann als Arduino Hannover auch die ersten eigenen Lötprojekte unter das Volk, darunter auch das „Abfallprodukt“ meiner Rechnerstrukturen-Vorlesung. Viele der in dem regional beschränkten Kreises entstandenen Projekte waren zu schade, um sie einfach nur auszustellen. Daraus entstand dann zunächst ein eigener Stand auf der MakerFaire, kurz danach durch das hohe Interesse auch dieser Shop, den ich neben Vollzeitjob mit unterhalte.